Nachdem wir die Low-Carb-, die High-Protein- sowie die zuckerarme Ernährung schon genau unter die Lupe genommen haben, kommen wir nun zum nächsten Ernährungstrend: Der Paleo-Diät. Bei der Paleo-Diät wird sich ein Beispiel an der Ernährung in der Steinzeit genommen. Es stehen alle Lebensmittel auf dem Speiseplan, die auch damals verfügbar waren – d.h. gejagt, gesammelt, gepflückt oder gefischt werden konnten. Aber war früher wirklich alles besser oder ist die Ernährung von damals längst veraltet?
Paleo – Was ist erlaubt?
Der Begriff Paleo leitet sich von Paläolithikum ab, was der Fachbegriff für Altsteinzeit ist. Damit ist im Großen und Ganzen auch schon klar, was es mit der Paleo-Ernährung auf sich hat: Es sind alle Lebensmittel erlaubt, die auch damals schon verfügbar waren.
Ein Blick auf die erlaubten Lebensmittel zeigt, dass auf alle verarbeiteten Lebensmittel verzichtet wird. Zudem sind Getreide und Hülsenfrüchte nicht erlaubt. Die Steinzeit-Ernährung ist somit für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit geeignet. Jede Menge glutenfreie Produkte findest du übrigens auch bei uns im Shop. Die größten Energielieferanten sind bei der Paleo-Diät tierische Produkte. Mit der vegetarischen oder veganen Ernährung ist die Paleo-Diät somit nicht kompatibel.
Die ungefähre Nährstoffzusammensetzung liegt bei 30 Prozent Eiweiß, 40 Prozent Fett und 30 Prozent Kohlenhydraten. Damit ist die die Paleo-Diät eine kohlenhydratarme Ernährung und kann zur Low Carb Diät gezählt werden. Sportler:innen können von den hohen Eiweißwerten profitieren.
Paleo – Was sind die Ziele der Ernährungsform?
Aber wieso sollte man sich an der Ernährung der Vergangenheit orientieren? Anhänger der Paleo-Diät sind der Meinung, dass die damalige Ernährung evolutionsbedingt auch heute noch den besten Effekt auf den Körper haben muss. Ziel der Ernährungsform ist die Steigerung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, körperliches Wohlbefinden sowie die Vorbeugung von Krankheiten. Aber ist der menschliche Körper heute wirklich noch auf die Ernährung von damals programmiert und können die genannten Ziele mit der Paleo-Diät wirklich erreicht werden?
Was kann die Paleo-Diät bewirken?
Mit dem Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel werden unter anderem Zusatzstoffe, Fast Food und Süßigkeiten vom Speiseplan gestrichen. Das kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken und das Risiko ernährungsbedingter Krankheiten senken. Studien zufolge kann die Paleo-Diät einen günstigen Effekt auf die Blutzuckerwerte und die Fettmasse bei Diabetes Typ 2 haben. Zudem soll die Diät Übergewicht, hohen Blutdruck und erhöhte Cholesterinwerte vorbeugen können.
Aus nachhaltiger und auch gesundheitlicher Sicht ist der hohe Fleischkonsum kritisch zu sehen, den die Paleo-Diät mit sich bringt. Die DGE empfiehlt einen täglichen Fleischkonsum von maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch. Zudem sollte man bei dem hohen Fleischkonsum auch die Eiweiße im Blick haben, da zu viel Eiweiß die Nieren überfordern und Gichtanfälle verstärken kann. Wie viel Eiweiß gesund ist, kannst du hier nochmal nachlesen.
Getreide und Hülsenfrüchte sind bei der Paleo-Diät nicht vorgesehen. Diese sind wichtige Nährstoffträger. Der Verzicht kann einen Mangel bestimmter Nährstoffe herbeiführen.
Fazit: Ist die Paleo-Diät veraltet oder sollten wir uns in Sachen Ernährung ein Vorbild an unseren Vorgänger:innen nehmen?
Früher hatten die Menschen einen anderen Alltag als heute, weshalb es schwierig ist, die damalige Ernährung eins zu eins auf heute zu übertragen. Es gab damals keine Bürojobs und die tägliche Bewegung und damit auch der Energiebedarf waren höher. Wenn wir uns an der Ernährung der Steinzeit orientieren, sollten wir uns vielleicht auch ein Beispiel am damaligen Tagesablauf nehmen und mehr Bewegung in unseren Alltag einbauen. Zudem waren nur saisonale Lebensmittel verfügbar, was auch heute aus nachhaltiger Sicht empfehlenswert ist.
Von unseren Vorgänger:innen können wir uns auf jeden Fall etwas abschauen. Wir sehen den hohen Konsum tierischer Lebensmittel aber kritisch und aus unserer Sicht gehören Hülsenfrüchte und Getreide in eine ausgewogene Ernährung! Wer sich für die Paleo-Diät entscheidet, sollte für ausreichend Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe täglich Obst und Gemüse in den Speiseplan aufnehmen. Die gesamte Gemüsepalette kann für Abwechslung auf dem Teller sorgen. Auch Nüsse sollten nicht fehlen, denn diese liefern gesunde pflanzliche Fette und halten satt. Solltest du dich für eine Paleo-Diät entscheiden, solltest du dies davor auf jeden Fall mit einem Arzt abklären!
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Quellen: DGE, Barmer, AOK, Apotheken-Umschau