Die versteckten Zutaten: Wie die Industrie deine Lebensmittel günstiger macht
Die versteckten Zutaten: Wie die Industrie deine Lebensmittel günstiger macht

Die versteckten Zutaten: Wie die Industrie deine Lebensmittel günstiger macht

Inhaltsverzeichnis:

  1. Füllstoffe: Die geheime Zauberzutat
  2. Arten und Beispiele von Füllstoffen
  3. Sind Füllstoffe gesundheitlich bedenklich?
  4. Wie beeinflussen Füllstoffe den Preis und die Qualität?
  5. Welche Füllstoffe finden sich in einer Bio-Gemüsebrühe?
  6. Die bessere Gemüsebrühe
  7. Fazit: Was bedeutet das für dich?


Stell dir vor, du stehst im Supermarkt, umgeben von Regalen, die bis zum Rand mit lecker aussehenden Produkten gefüllt sind. Dein Blick fällt auf eine Gemüsebrühe – bio, versteht sich. Du denkst an Gemüse, Kräuter, vielleicht ein Hauch von Meersalz. Aber was, wenn wir dir sagen, dass da mehr drinsteckt, als du denkst? Und dass diese “mehr” Zutaten ein großes Geheimnis hinter dem günstigen Preis deiner Lieblingslebensmittel sind?

Genau hier kommen Füllstoffe ins Spiel – jene kaum bekannten Helfer der Lebensmittelindustrie, die in vielen der Produkte, die wir täglich konsumieren, versteckt sind. Aber was verbirgt sich wirklich hinter diesem Begriff und warum spielen sie eine so entscheidende Rolle in der Herstellung von Lebensmitteln, einschließlich der scheinbar einfachen Bio-Gemüsebrühe in deinem Einkaufswagen?

Füllstoffe-Gemüsebrühe

Füllstoffe: Die geheime Zauberzutat

Füllstoffe gelten als Zusatzstoffe. Es handelt sich bei Füllstoffen um Substanzen, die einem Produkt aus verschiedenen Gründen zugesetzt werden können. Sie dienen unter anderem dazu, dessen Volumen zu erhöhen oder bestimmte Eigenschaften wie Textur und Haltbarkeit zu verbessern, ohne dabei den grundlegenden Charakter des Produkts signifikant zu verändern. Füllstoffe kommen in vielen Formen vor, von Ballaststoffen, die auch der Gesundheit zuträglich sein können, bis hin zu einfachen Kohlenhydraten, die wenig bis keinen Nährwert bieten. Sie können aus einer Vielzahl von Quellen stammen, darunter natürliche, naturidentische und synthetische Materialien.

Positive Auswirkungen:

  1. Verbesserte Textur und Konsistenz: Füllstoffe können die Textur und Konsistenz von Lebensmitteln verbessern, was zu einem angenehmeren Esserlebnis führt. Beispielsweise können sie Backwaren weicher machen oder Saucen die richtige Dicke verleihen.
  2. Kostenreduzierung: Lebensmittel mit Füllstoffen sind oft günstiger, was Verbrauchern mit begrenztem Budget zugutekommen kann, ohne dass sie auf Menge oder Sättigung verzichten müssen.
  3. Längere Haltbarkeit: Bestimmte Füllstoffe können die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern, indem sie als Konservierungsmittel wirken, was weniger Lebensmittelabfall bedeutet und die Verfügbarkeit von Produkten über längere Zeiträume hinweg gewährleistet.

Negative Auswirkungen:

  1. Potenzielle allergische Reaktionen: Einige Füllstoffe können bei bestimmten Personen allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten auslösen, was insbesondere bei Produkten der Fall ist, die nicht eindeutig als solche gekennzeichnet sind.
  2. Verminderte Produktqualität: Übermäßiger Einsatz von Füllstoffen kann zu einer wahrgenommenen Verringerung der Qualität führen, da sie den Geschmack, die Textur oder den Nährwert des Endprodukts beeinträchtigen können.
  3. Ernährungsphysiologisch weniger wertvoll: Einige Füllstoffe können den Nährwert eines Lebensmittels verdünnen, indem sie nährstoffreichere Zutaten ersetzen, was zu einem geringeren Gehalt an Vitaminen, Mineralien und anderen wichtigen Nährstoffen führt.
Hefeextrakt

Arten und Beispiele von Füllstoffen

In der Lebensmittelindustrie werden diverse Füllstoffe eingesetzt, wobei die Auswahl stark vom Produkt und den gewünschten Eigenschaften abhängt. Wie bereits weiter oben erwähnt, lassen sich Füllstoffe in drei Kategorien unterteilen: natürliche, naturidentische und synthetische Materialien. Hier sind einige Beispiele für diese unterschiedlichen Füllstoff-Materialien und wofür sie eingesetzt werden:

Natürliche Füllstoffe

  1. Johannisbrotkernmehl (E410): Wird gewonnen aus den Samen des Johannisbrotbaums. Johannisbrotkernmehl dient als natürliches Verdickungs- und Geliermittel. Es wird häufig in der Herstellung von glutenfreien Backwaren, in Desserts, Milchprodukten wie Joghurt und Eiscreme sowie in Saucen und Suppen verwendet.
  2. Guarkernmehl (E412): Ein Verdickungsmittel und Stabilisator, der aus den Samen der Guarbohne gewonnen wird. Es findet häufig Anwendung in glutenfreien Backwaren, Milchprodukten und Saucen.
  3. Gummiarabikum (E414): Ist ein natürliches Harz, das aus dem gehärteten Saft verschiedener Akazienarten gewonnen wird. Es wird in der Lebensmittelindustrie als Emulgator oder Stabilisator eingesetzt, um die Konsistenz von flüssigen Produkten zu verbessern und zu erhalten.
  4. Konjak (E 425): Wird gewonnen aus der Wurzel der Konjakpflanze. In der Lebensmittelindustrie wird Konjak als Verdickungs- und Geliermittel eingesetzt. Es ist besonders bekannt für seine Fähigkeit, ein Vielfaches seines eigenen Gewichts an Wasser zu binden, was es zu einem idealen Zutat für Produkte wie Gelatine-Ersatz, Nudeln, und als Stabilisator in verschiedenen glutenfreien oder kalorienreduzierten Lebensmitteln macht.
  5. Pektin (E 440): Pektin ist ein natürlich vorkommendes Polysaccharid, das hauptsächlich aus den Zellwänden von Früchten gewonnen wird. Äpfel und Zitrusfrüchte sind besonders reiche Pektinquellen. Es findet breite Anwendung als Geliermittel, vor allem in der Herstellung von Marmeladen, Gelees und Fruchtzubereitungen. Es wird auch in Desserts, Süßigkeiten, Säften und als Stabilisator in Milchprodukten eingesetzt.
  6. Cellulose (E460): Ein pflanzlicher Ballaststoff, der aus Baumwolle oder anderen pflanzlichen Quellen extrahiert wird. In pulverisierter Form wird Cellulose genutzt, um gegen Klumpenbildung in geriebenem Käse zu wirken, oder wird als Verdickungsmittel in Backwaren eingesetzt.
  7. Maisstärke (E1404 bis E1450): Eine Art Kohlenhydrat, welches direkt aus dem Endosperm des Maiskorns gewonnen, ohne dass dabei ihre chemische Struktur verändert wird. Maisstärke dient häufig als Verdickungsmittel, um die Konsistenz von Suppen und Saucen zu verbessern.

Naturidentische Füllstoffe

  1. Ascorbinsäure (Vitamin C) (E300): Obwohl Vitamin C natürlich in Zitrusfrüchten vorkommt, wird die als Füllstoff oder Antioxidationsmittel verwendete Form oft im Labor hergestellt, um eine exakte chemische Übereinstimmung mit dem natürlichen Gegenstück zu gewährleisten.
  2. Citronensäure (E330): Natürlich in Zitrusfrüchten vorkommend, wird sie in der Lebensmittelindustrie häufig als Konservierungsmittel oder Säuerungsmittel verwendet. Die industriell verwendete Citronensäure wird jedoch durch mikrobielle Fermentation hergestellt.
  3. Beta-Carotin (E160a): Während Beta-Carotin natürlich in Karotten und anderen Gemüsesorten vorkommt, wird die naturidentische Form synthetisch für eine konstante Farbgebung in Lebensmitteln wie Margarine und Snacks verwendet.

Synthetische Füllstoffe

  1. Polydextrose (E1200): Ein synthetisch hergestellter Polysaccharid, der als Füllstoff in zuckerfreien Lebensmitteln verwendet wird, um Süße und Textur zu verleihen, ohne dabei viele Kalorien hinzuzufügen.
  2. Maltodextrin (E1400): Obwohl es aus natürlichen Stärken gewonnen wird, durchläuft Maltodextrin einen umfangreichen industriellen Prozess, der es effektiv zu einem synthetischen Produkt macht. Es wird als Verdickungsmittel oder zur Verbesserung der Haltbarkeit in zahlreichen Lebensmitteln verwendet.
  3. Natrium-Carboxymethylcellulose (CMC) (E466): Ein synthetisches Gummi, das als Verdickungsmittel, Emulgator und Stabilisator in verschiedenen Lebensmitteln, von Eiscreme bis hin zu Backwaren, eingesetzt wird.

Manche Namen klingen weniger “chemisch” als ihre E-Nummern, deshalb findet man in diesen Fällen oft den Namen auf der Verpackung. Andere klingen so chemisch, dass auch die E-Nummer nicht mehr stört. E-Nummern, die mit 400, 500 und 1200 anfangen, stehen meist für Füllstoffe.

Einige dieser Stoffe, wie Pektin aus Äpfeln, kennen wir als gesund. Konjak wird sogar in der veganen Küche geschätzt. Aber es macht einen großen Unterschied, ob man diese Stoffe natürlich aufnimmt oder in chemisch verarbeiteter Form in Fertigprodukten findet.

Pektin

Sind Füllstoffe gesundheitlich bedenklich?

Die gesundheitliche Bedenklichkeit von Füllstoffen in Lebensmitteln hängt stark von der Art des Füllstoffs, der konsumierten Menge und der individuellen Gesundheit des Verbrauchers ab. Generell werden Füllstoffe von Lebensmittelbehörden wie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) als sicher eingestuft, solange sie in den zugelassenen Mengen verwendet werden. Dennoch gibt es Diskussionen und Bedenken hinsichtlich bestimmter Füllstoffe:

  1. Allergien und Unverträglichkeiten: Einige Füllstoffe können allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten hervorrufen. Zum Beispiel können Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit auf Weizenstärke reagieren, die als Füllstoff in einigen Produkten verwendet wird.
  2. Verdauungsprobleme: Einige Füllstoffe, insbesondere bestimmte Arten von Ballaststoffen wie bspw. Polydextrose, können bei übermäßigem Verzehr Verdauungsprobleme wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall verursachen.
  3. Künstliche Füllstoffe: Während viele Füllstoffe als sicher gelten, bevorzugen manche Verbraucher natürliche Inhaltsstoffe gegenüber synthetischen oder stark verarbeiteten Zusatzstoffen. Es gibt eine Debatte darüber, ob bestimmte künstliche Füllstoffe langfristige Gesundheitsrisiken bergen könnten, obwohl die meisten von ihnen von den Aufsichtsbehörden als sicher eingestuft werden.
  4. Nährstoffaufnahme: Der Einsatz von Füllstoffen kann den Kaloriengehalt eines Produkts reduzieren, was vorteilhaft sein kann, aber auch dazu führen kann, dass Lebensmittel weniger nährstoffreich sind. Ein übermäßiger Verzehr von Produkten mit hohem Füllstoffgehalt kann potenziell zu einer unzureichenden Zufuhr von wichtigen Nährstoffen führen.
  5. Spezifische Gesundheitsbedenken: Einige Füllstoffe wurden mit spezifischen Gesundheitsbedenken in Verbindung gebracht. Maltodextrin bspw. hat einen hohen glykämischen Index, was bedeutet, dass es den Blutzuckerspiegel schnell erhöhen kann. In moderaten Mengen nicht gesundheitsschädlich. Doch für Menschen mit Diabetes oder Insulinresistenz kann zu viel davon problematisch sein.

Wie beeinflussen Füllstoffe den Preis und die Qualität?

Füllstoffe machen das Essen billig. Und zwar im doppelten Sinne: Preislich und qualitativ. Indem Hersteller Füllstoffe verwenden, können sie weniger von den teureren Hauptzutaten verwenden, ohne dass es uns groß auffällt. Sie strecken bzw. “verdünnen” das Produkt also. Das Ergebnis ist ein Käse, der nicht nur aus hochwertigem Käse besteht, sondern auch aus diesen Zusätzen. Dies führt zu einer sogenannten Mogelpackung, welche die Qualität des Lebensmittels mindert. Für die Industrie ist es ein Balanceakt: genug von den guten Sachen, um den Geschmack und die Qualität zu bewahren, aber genug von den billigen Füllstoffen, um die Kosten niedrig zu halten. Kunden gewöhnen sich dadurch an niedrige Preise, was wiederum Druck auf diejenigen Hersteller ausübt, die noch auf solche Füllstoffe verzichten und ausschließlich echte Lebensmittel anbieten. Beim Einkaufen muss man daher besonders aufmerksam sein, um Produkte ohne derartige Zusätze zu entdecken – und das gilt nicht nur für den konventionellen Handel, sondern auch für Biomärkte.

Welche Füllstoffe finden sich in einer Bio-Gemüsebrühe?

Bei einer Bio-Gemüsebrühe denken viele sofort an hochwertige, natürliche Zutaten. Im Idealfall sollte es auch genauso sein. Doch auch hier finden Füllstoffe Anwendung, wenngleich in einer natürlicheren Form:

Bio-Gemüsebrühe

Zutaten: jodiertes Speisesalz (Speisesalz, Kaliumjodid), Zucker*, 5,8% Zwiebeln*, 5,5% Karotten*, Stärke*, Maltodextrin*, 2,6% Lauch*, Sonnenblumenöl*, Kräuter*, 0,5% SELLERIE*, Gewürze*.

*aus kontrolliert ökologischer Landwirtschaft. Das Produkt kann Spuren von EI, GLUTEN und MILCH enthalten.

Hinweis: Diese Gemüsebrühe verwendet eine größere Menge und Vielfalt an Füllstoffen und Zusatzstoffen wie Zucker, Stärke und Maltodextrin, die in der Lebensmittelindustrie häufig verwendet werden, um Geschmack, Textur oder Haltbarkeit zu verbessern, jedoch den Nährwert nicht erhöhen.

Zutaten: Meersalz, Maisstärke*, Glukosesirup*, Palmöl*, 2,8 % Zwiebeln*, Hefeextrakt*, 2,3 % Karotten*, 1,8 % SELLERIE*, Petersilie*, Lauch*, Kurkuma*, Macis*, Liebstöckelblätter*, SELLERIEblätter*, Pfeffer*.

*aus kontrolliert-ökologischer Landwirtschaft

Hinweis: Diese Gemüsebrühe enthält ebenfalls Füllstoffe wie Maisstärke und Glukosesirup sowie Palmöl, was aus umwelttechnischen und ernährungsphysiologischen Gründen kritisch gesehen werden kann. Die Brühe bietet jedoch eine etwas breitere Palette an Gemüse und Kräutern im Vergleich zur ersten.

Bio-Gemüsebrühe

Die bessere Gemüsebrühe

Eine Gemüsebrühe ohne Versteckspielchen: In der Wacker Gemüsebrühe wirst du keine Füllstoffe, Zusatzstoffe oder Geschmacksverstärker finden. Wir bei Wacker legen großen Wert auf Natürlichkeit und einen hohen Nährwert, weshalb wir nur hochwertige und natürliche Bio-Zutaten in unserer Gemüsebrühe verwenden – so wie es sich für eine gute Bio Gemüsebrühe gehört. Der sehr hohe Gemüseanteil und die Einfachheit der Zutatenliste spiegeln eine Qualität wider, die sich auf das Wesentliche konzentriert:

Zutaten: 50 % Gemüse* in veränderlichen Gewichtsanteilen (Zwiebeln*, Karotten*), Steinsalz, Kräuter* (Liebstöckel*, Petersilie*, Schnittlauch*), Kurkuma*.

* aus ökologischer Landwirtschaft

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Fazit: Was bedeutet das für dich?

Zuerst einmal: Keine Panik. Nicht alle Füllstoffe sind schlecht. Der Schlüssel ist, informiert zu sein. Schau auf die Zutatenlisten, bevor du kaufst. Produkte mit einer kurzen, verständlichen Zutatenliste sind oft eine gute Wahl.

Füllstoffe sind überall in der Lebensmittelindustrie zu finden. Sie machen Lebensmittel erschwinglicher, können aber auch die Qualität beeinflussen. Indem du weißt, was in deinen Lebensmitteln steckt, kannst du entscheiden, welche Produkte deinen Qualitätsansprüchen genügen und welche du lieber im Regal stehen lässt. Wenn du dich für Produkte entscheidest, die auf unnötige Füllstoffe verzichten, unterstützt du nicht nur deine Gesundheit, sondern auch Hersteller, die auf echte, unverfälschte Zutaten setzen.

Das nächste Mal, wenn du also durch die Supermarktregale schlenderst, nimm dir etwas mehr Zeit, die Zutatenlisten zu studieren. Es könnte dir nicht nur helfen Geld zu sparen, sondern auch zu einem bewussteren und gesünderen Lebensstil beitragen. Denn am Ende des Tages bist du es, der entscheidet, was auf deinem Teller landet.

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