Wusstest du, dass Olivenöl das meistgepanschte Lebensmittel in Europa ist? Verrückt, wenn man bedenkt, dass wir doch alle eine Flasche Olivenöl zu Hause haben und es so gut wie jeden Tag zum Kochen benutzen. Aber was bedeutet eigentlich genau “gepanscht”? Woran erkenne ich wirklich reines und qualitativ hochwertiges Olivenöl? Und Hand aufs Herz, welches Olivenöl darf ich denn nun zum Braten verwenden? Wir haben einige Tipps für dich, worauf du beim Kauf von Olivenöl unbedingt achten solltest.
Was macht gutes Olivenöl aus?
Ein hochwertiges Olivenöl schmeckt genau wie Wein jedes Jahr anders. Dabei bestimmen Boden, Klima, Anbau und Verarbeitung Qualität und Geschmack des Öls. Da große Hersteller aber mehr Wert darauf legen, ein gleichbleibendes und wieder erkennbares Produkt anzubieten, wird nicht selten an der Rezeptur gepfuscht. Das bedeutet, dass durch sogenanntes Blending verschiedene Olivenöle miteinander vermischt werden, um so einen gleichbleibenden Geschmack, Preis und Ertrag, unabhängig von der Ernte etc. zu garantieren.
Der Preis ist ein gutes Indiz dafür, ob es sich um ein hochwertiges Olivenöl handelt, ist aber kein Garant für gute Qualität. Beim Kauf eines guten Olivenöls solltest du deshalb noch auf weitere wichtige Kriterien achten:
1. Güteklassen
Um die Qualität eine Olivenöls zu kennzeichnen, hat die EU geschützte Güteklassen eingeführt. Die höchste wird mit “vergine extra” (italienisch), “virgen extra” (spanisch) oder “extra nativ” (deutsch) gekennzeichnet. Der Lebensmittelhandel bietet in der Regel nur Natives Olivenöl Extra der höchsten Güteklasse an. Natives oder Olivenöl ohne weitere Bezeichnung sind von minderwertiger Qualität und im Lebensmittelhandel nicht erhältlich. Immer wieder werben Hersteller mit Begriffen wie Kaltpressung und Nativ Extra, die für Olivenöl selbstverständlich sind.
Merke dir: “kalt gepresst” oder “erste Kaltpressung” klingt zwar schön, hat aber nicht viel zu sagen. Olivenöl wird immer kalt, also unter 27 Grad Celsius, gepresst.
Betrachte “Natives Olivenöl extra” trotz höchster Güteklasse als Mindeststandard, auf dem Qualität aufgebaut werden kann. Ob das Öl gut schmeckt und reich an gesunden Inhaltsstoffen ist, hängt davon ab, ob das Öl auch gut produziert wurde. Und das ist, anders als die Güteklasse glaubhaft macht, bei nativem Olivenöl extra leider oft nicht der Fall. Die Hersteller halten sich oft nicht an die Kriterien für die Güteklassen. Das liegt aber daran, dass sie nur selten überprüft werden. Das Ergebnis: Der Kunde erhält ein günstiges Olivenöl, das mit höchster Güteklasse nur noch wenig zu tun hat.
2. Herkunft
Die Herkunft des Olivenöls kann die Qualität des Olivenöls zusätzlich beeinflussen. Olivenöle aus bestimmten Ländern wie Italien, Griechenland oder Spanien gelten oft als besonders hochwertig. Diese Regionen haben eine lange Tradition in der Olivenölherstellung und ihre klimatischen Bedingungen begünstigen das Wachstum der Oliven und somit auch die Qualität des Öls. Das Olivenöl aus der Provence gilt als besonders hochwertig und geschmackvoll. Die Region bietet optimale Bedingungen für den Anbau von Olivenbäumen, wie das mediterrane Klima und fruchtbare Böden. Dadurch erhält das Öl einen einzigartigen Geschmack, der sich je nach Erntejahr leicht verändert.
3. Flaschenetikett
Das Etikett ist deine Quelle für wichtige Informationen über das Olivenöl. Hier findest du im besten Fall die Ursprungsregion und das dazugehörige DOP-Siegel. DOP ist die italienische Abkürzung für denominazione di origine protetta und garantiert, dass alle Produktionsschritte in einer Region passiert sind. Darüber hinaus findest du auf dem Etikett eines überdurchschnittlich hochwertigem Olivenöl auch die Olivensorte, die sich darin befindet. Hersteller dürfen den Verweis sortenrein nur bei Verwendung einer Olivensorte nutzen. Verweist das Etikett auf eine “Mischung von Olivenölen aus der Europäischen Union und aus Drittländern”, kannst du davon ausgehen, dass das Olivenöl aus einer Mischung billig eingekaufter Öle besteht und gepanscht ist. Ein Beispiel für ein reines Olivenöl mit DOP-Siegel aus der Provence ist das Olivenöl von Wacker:
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Merke dir: Hochwertige Olivenöle benennen die genaue Ursprungsregion und weisen ein DOP-Siegel auf.
Achte darauf, dass die Extraktionsmethode aufgeführt ist. Kaltgepresste oder nativ extra Olivenöle werden oft bevorzugt, da sie eine schonende Extraktion und somit einen höheren Nährstoffgehalt haben. Auch das Erntejahr und die verwendeten Olivensorten sind wichtige Details, da sie den Geschmack und die Qualität des Öls beeinflussen können. Außerdem gilt ein geringer Säurewert als sehr gutes Zeichen. Ein Natives Olivenöl Extra darf einen Säuregehalt von maximal 0,8 % aufweisen. Im optimalen Fall liegt dieser aber unter 0.3%, die besten unter 0.2%. Der Säuregehalt gibt Auskunft zur Frische, die durch schnelle Extraktion nach der Ernte entsteht.
Merke dir: Je geringer der Säureanteil, desto hochwertiger und frischer ist das Olivenöl. Höhere Säurewerte entstehen immer dann, wenn die Oliven schon sehr reif sind, nach der Ernte nicht direkt und dann bei sehr hohen Temperaturen verarbeitet werden.
4. Verpackung
Natives Olivenöl extra ist lichtempfindlich und muss bei der Lagerung vor Licht und Sauerstoff geschützt sein. Das Öl benötigt also eine UV-geschützte Verpackung. Deshalb sollte es sich in einem lichtundurchlässigen und gut verschließbaren Behältnis befinden. Andernfalls zerstört das durchdringende Licht Aroma- und Inhaltsstoffe im Olivenöl. Braune Glasflaschen, blickdichte Kanister oder Steingutflaschen bieten hier die beste Alternative zu durchsichtigem Glas.
Merke dir: Braunglas bietet einen guten Schutz vor UV-Strahlen, ist aber nicht zu 100 Prozent lichtundurchlässig. Grünes Glas schützt schlechter als braunes Glas vor Sonneneinstrahlung. Der schlechteste Schutz vor Lichteinfluss ist bei ungefärbten Glasflaschen gegeben.
5. Geruch und Geschmack
Ein weiteres Qualitätsmerkmal für gutes Olivenöl sind Geruch und Geschmack, die du meist erst testen kannst, wenn du das Olivenöl bereits gekauft und zu Hause stehen hast. Riecht oder schmeckt das angebliche “Native Olivenöl Extra” muffig, metallisch, ranzig oder modrig, solltest du es nicht verwenden. Hier handelt es sich um ein minderwertiges Produkt, wovon du die Finger lassen solltest. Ein hochwertiges Olivenöl verströmt seinen Geruch direkt, wenn du die Flasche öffnest.
Geruchstest: Fülle zusätzlich ein wenig Olivenöl in ein Weinglas und warte ca. 10 Minuten. Verströmt das Olivenöl danach immer noch einen fruchtigen Kräuterduft, handelt es sich in der Regel um ein sensorisch hochwertiges Produkt. Ist der Duft des Olivenöls nach 10 Minuten so gut wie gar nicht mehr zu erkennen, handelt es sich um ein minderwertiges Öl mit wenig Aroma- und Inhaltsstoffen.
Hochwertige Olivenöle schmecken auf jeden Fall bitter und scharf. Das liegt daran, dass sekundäre Pflanzenstoffe, die sogenannten Polyphenole, die nur bei schonender Herstellung vollständig erhalten bleiben, dem Olivenöl den bitteren Geschmack verleihen. Je höher ihr Gehalt desto bitterer der Geschmack.
Merke dir: Je bitterer ein Olivenöl schmeckt, desto hochwertiger ist es.
Hochwertiges Olivenöl – Vielseitig einsetzbar, hat aber auch seinen Preis (zurecht)
Gutes Olivenöl hat seinen Preis und kostet pro Liter ca. 20 €, nach oben sind hier kaum Grenzen gesetzt. Der Preis kann ein Indiz für gute Qualität sein, ein günstiger Preis ist in jedem Fall aber ein Hinweis auf ein minderwertiges Produkt.
Hinter der Herstellung eines guten Olivenöls steckt viel Handarbeit und Aufwand. Das haben auch Matteo und Melly erfahren, als sie letzten Sommer auf der Suche nach einem hochwertigen Olivenöl waren. Ihr Weg führte sie in ein kleines Dorf in der Provence in Frankreich. Hier sind sie auf eine wunderschöne Olivenplantage eines Olivenbauers gestoßen. Das Besondere an dieser Plantage?
Das Olivenöl wird aus einer einzigen Ernte gewonnen! Dieses Qualitätsmerkmal spiegelt sich auch in Geruch und Geschmack wider!
Unser Olivenöl besitzt dank Polyphenol einen gewissen Grad an Schärfe. Das mag im ersten Moment etwas ungewöhnlich schmecken, zeichnet gutes Olivenöl jedoch aus, wie weiter oben bereits beschrieben. Wir sind Stolz auf dieses Produkt und darauf, dass wir es mit euch, in limitierte Stückzahl, teilen dürfen:
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Eine letzte Frage: Welches Olivenöl ist denn nun zum Braten geeignet?
Wer Olivenöl zum Braten verwenden möchte, kann zu kostengünstigem raffiniertem Olivenöl greifen. Das ist hitzestabil, hat einen niedrigen Rauchpunkt und verträgt Temperaturen von bis zu 230 Grad Celsius. Weitere geeignete Öle zum Braten sind Sojaöl, Erdnussöl, Sesamöl, Palmöl, Sonnenblumenöl und Kokosöl.
Grundsätzlich wird jedoch empfohlen zum Braten ein hochwertiges polyphenolreiches Olivenöl zu nehmen. Es enthält viele gesunde Antioxidantien und behält zudem beim Braten seine Wertigkeit, während klassischem Bratöl durch die Raffinierung bereits die meisten Vitalstoffe entzogen wurden.
Merke dir: Grundsätzlich haben kaltgepresste Speiseöle einen niedrigen Rauchpunkt, der zwischen 120 und 190 Grad liegt. Der Rauchpunkt von raffinierten Speiseölen liegt bei über 200 Grad.
Quellen: mdr, Utopia, Verbraucherschutz, Stiftung Warentest, Ökotest